Die ersten Tage an der Schule
Nach
den Einführungstagen am Studienseminar war unser aller Spannung vor dem
Sprung in die Praxis – vor den ersten Tagen an der Schule – groß: wie
würde die Schule sein? Wie würden die Kollegen sein? Und der wohl
wichtigste Punkt: Wie würden die Schüler sein?
Mein
erster Schultag an der HPS in Buxtehude begann mit einem lockeren
Kennlerngespräch beim Schulleiter, der mich anschließend mit Stolz durch
‚seine’ große Schule führte. Alles wirkte so unübersichtlich, ein
Eindruck, der sich nach der kurzen Vorstellung im Lehrerzimmer auch nicht
wirklich legen wollte: Wie würde ich mir jemals die Namen der über 90
Kollegen merken können?
Die
folgenden Tage musste ich daher zur weiteren Orientierung nutzen und
schnell war alles gar nicht mehr so verwirrend. Zumindest kannte ich schon
die meisten Lehrer meiner Fächer, die mir von Anfang an mit Rat und Tat
bei Problemen zur Seite standen.
Zum
Einstieg in den Unterrichtsalltag empfahl mir die Schulleitung, eine
Klasse über den gesamten Schultag zu begleiten – eine sehr gute Idee,
denn so erfuhr ich am eigenen Leibe, welche Anstrengung, Konzentration
sowie Anpassung an unterschiedliche Lehrertypen und Fächer ein sechsstündiger
Schultag den Schülern abverlangt. Am darauf folgenden Tag wechselte ich
dann die ‚Fronten’ und begleitete eine Kollegin mit meiner Fächerkombination
an ihrem Schultag und konnte so erleben, was es bedeutet, sich innerhalb kürzester
Zeit auf unterschiedliche Lern- und Altersgruppen einzustellen.
Nach
den Erfahrungen der ersten Unterrichtstage juckte es mich schon bald in
den Fingern, selbst Kreide und Schulbuch in die Hand zu nehmen und erste
Unterrichtserfahrungen zu sammeln. Dafür musste ich aber noch das
Stundenplanproblem lösen. Die Taktik, zuerst möglichst viele Klassen und
Lehrer kennen zu lernen und erst dann einen Plan festzulegen, fand ich
sehr empfehlenswert. Die Tipps der anderen ReferendarInnen waren dabei
sehr wichtig. Durch sie wurde schnell klar, bei wem sich
Ausbildungsunterricht besonders lohnen würde – und bei wem eher nicht.
War der Stundenplan erst einmal festgezurrt, konnte es dann so richtig
losgehen. Orientierung hin oder her, zu lange sollte man mit ersten Unterrichtsversuchen auf keinen Fall warten. Zwar fand ich die Hospitationen meistens hilfreich, doch geht wohl nichts über das Sammeln eigener Erfahrungen – und nicht zuletzt dafür ist man ja schließlich an der Schule. |