Der
Unterricht in eigener Verantwortung: Spaß oder Horror?
Der
U.i.e.V. – wie er auch
genannt wird – beginnt nach dem ersten Ausbildungsquartal. Für
diejenigen, die im November beginnen, fängt er im Februar an und die, die
im Mai einsteigen, geht es nach den Sommerferien los. In der Regel behält
man seine Klassen über 1 ½ Schuljahre. Man unterrichtet in der Regel Sek
I-Klassen oder in 11er Kursen. Soweit zur
Definition, aber wie gestaltet sich der U.e.i.V im Schulalltag? In der ersten Stunde geht es im Grunde nur darum, sich gegenseitig zu beschnuppern. Um einen kleinen Einblick zu bekommen, wie die Klasse so Englisch spricht, bieten sich kleine Kernlernspiele an. In Klassen oder Kursen, die neu zusammengekommen sind, dient das auch gleich dem Kennen lernen der Schüler untereinander. So kann man beispielsweise die Schüler auffordern, sich gegenseitig vorzustellen. Und das hat auch einen praktischen Nebeneffekt: Wenn man eine interessante Zusatzinfo über seine Schüler erfährt, kann man sich die vielen neuen Namen auch viel besser merken. Und darauf legen Schüler besonderen Wert. Es bietet sich dabei an, kurze Stichworte auf dem vorbereiteten Sitzplan festzuhalten! Und natürlich sind die Schüler auch ziemlich neugierig, etwas über die neue Englischlehrkraft zu erfahren.
Nachdem
die Sache mit den Namen und so geklärt ist, sollte man der Klasse einige
Infos zum Organisatorischen
darlegen: Was gehört zur mündlichen Mitarbeit? Wie sieht es mit
Vokabeltests aus? Will man ein Arbeitsheft oder eine Arbeitsmappe? Welche
Farbe soll der Umschlag haben? Wie viele Arbeiten werden geschrieben? Ein
Tipp an dieser Stelle: Man sollte auch bereits früh die Termine für die Klassenarbeiten im kommenden Halbjahr festlegen – am besten gleich
in der ersten Woche. Das zwingt einen selbst zu Disziplin und man
vermeidet böse Überraschungen, dass mögliche Termine schon belegt sind,
weil die Klasse da schon 3 Arbeiten schreibt und plötzlich soll man
innerhalb von zwei Wochen zwei Arbeiten schreiben und man hat doch noch
gar nicht genug Stoff!
Im
Übrigen erleichtert vorausschauende Planung das gesamte Referendariat
ungemein!!
Im
Sinne der Schülerorientierung
kann man seine Schüler – z.B. als Hausaufgabe nach der ersten Stunde in
der Klasse – aufschreiben lassen, welche guten und welche schlechten
Erfahrungen sie mit dem Englischunterricht gesammelt haben und welche
Erwartungen sie an die kommende gemeinsame Zeit haben. Und die sollte man
dann bei seiner zukünftigen Unterrichtsgestaltung berücksichtigen.
Sonst noch was?
Ach ja! Allein Unterrichten macht Spaß!
Man kann viele Sachen ausprobieren und Schüler sind in der Regel sehr
froh über alles Neue. Und wenn mal was schief läuft, macht das einen nur
sympathisch, denn sie wissen ja, dass man als Referendar/in auch noch
lernt! |